Fragment eines (Reinigungs)rituals (CTH 456.9)

Textzeugnisse

A

KBo 12.103

356/t

Editionsgeschichte und Inhaltsübersicht

Dieses zweiseitige Fragment wurde von H. Otten 1963 als KBo 12.103 publiziert und in der Inhaltsübersicht nur als „Beschwörung des Zuwā["bezeichnet.

E. Laroche nahm in seinem CTH dieses Fragment als Reinigungsritual auf, jedoch zeigt KBo 12.103 kein typisches Element der Reinigungsrituale, mit Ausnahme des Satzes in Vs. 7', in dem es heißt, dass „die ganze Stadt – Männer, Frauen (und) Kinder – sich wäscht (warapzi)“. Dies reicht nicht aus, um eine Klassifizierung von KBo 12.103 als Reinigungsritual zu rechtfertigen.

Auch der restliche Text gibt kaum einen Hinweis auf die Ritualgattung. Es scheint, dass das Ritual in einer Stadt stattfindet1, wobei die Rolle der Tiere (Rinder, Schäfer, Kälber und Lämmer) in Vs. I 9'-15' nicht klar ist, auch weil Vergleiche mit anderen Ritualen fehlen.

Die wenigen Reste des Kolophons zeigen, dass das Ritual aus einer einzigen Tafel bestand. Es ist nicht klar, ob der Name des Autors mZu-wa-a[ … ] vollständig ist oder nicht. Jedoch spricht der lange Vokal -a für die erste Möglichkeit.

© Universität Mainz – Altorientalische Philologie/Institut für Altertumswissenschaften